ARTE-Rush
Das Projekt
„Rush“, ein Projekt des europäischen Kulturkanals ARTE, gab von 1999 bis 2005 jungen Talenten an Universitäten und Filmhochschulen die Gelegenheit, mit professionellem Filmmaterial zu arbeiten. Dabei wurde Rohmaterial („Rushes“) eines von ARTE koproduzierten Dokumentarfilms für Studienzwecke zur Verfügung gestellt. Von 2003 bis 2005 war an dem Projekt auch das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften beteiligt und fand bei Studierenden und Dozenten großen Anklang. Studierende, die im audiovisuellen Bereich arbeiten wollen, hatten im Rahmen der ARTE-Aktion „Rush“ die Gelegenheit, sich als Dokumentarfilmautoren auszutesten, praktische Erfahrungen auszutauschen und über unsere Landesgrenzen hinweg Kontakte zu knüpfen.
Die Aufgabe
Als Ausgangsmaterial wurde beispielsweise im Rahmen der Aktion 2005 an alle Teilnehmer dieselbe Auswahl an Rohmaterialien zum Dokumentarfilm „Le serment d’Hippocrate“ („Der Eid des Hippokrates“) der französischen Filmemacherin Dominique Gros verteilt. Der 58-minütige Film, der auf ARTE ausgestrahlt wurde, thematisiert aktuelle Probleme im französischen Gesundheitswesen und verdeutlicht dies am Beispiel des beruflichen Alltags eines Landarztes. Die Aufgabe war, aus den Originalaufnahmen eigene Kurzfilme herzustellen. Die Studierenden haben Versionen geschnitten, die nicht nur eine eigenständige Auseinandersetzung mit dem Thema darstellen, sondern auch originell mit dem dokumentarischen Material umgehen.
Die Auswertung
Drei Kurzfilme aus Halle wurden am 4. und 5. April 2005 in Anwesenheit der Filmemacherin Dominique Gros vor einer internationalen Fachjury in Paris vorgestellt, diskutiert und bewertet. Der Film „Sans Paroles“ („Ohne Worte“) von Oliver Enke erhielt das Prädikat „gut“ und wurde von der Juryvorsitzenden Dominique Gros herausgehoben für seine Originalität im Umgang mit dem dokumentarischen Ausgangsmaterial. Weiterhin wurden die halleschen Filme „Le Monde de Mireille“ („Mireilles Welt“) von Christine Maceczek und „L’heure d’Hippocrate“ („Die Stunde des Hippokrates“) von Carolin Presdzink in Paris präsentiert. Die studentischen Autoren, die zur Auswertung eingeladen waren, erhielten die professionelle Einschätzung der Fachleute aus Filmwirtschaft und -wissenschaft und nutzten die Gelegenheit zum regen Erfahrungsaustausch mit den teilnehmenden französischen, deutschen, kanadischen und rumänischen Studierenden.